Linda/MZ/hdk. Ein kleines Gerät aus Linda macht immer mehr auf sich aufmerksam. Es ist quasi eine "Miniorgel", die in jeder Talar-Tasche eines Pfarrers Platz hat. Es nennt sich Kirchenmusik-Kompaktsystem 12 (KMKS). Entwickelt wurde es vom Musiker und Elektronikexperten Jack Lear und seiner Lebenspartnerin Annett Zöffel, Organistin. Beide leben in Linda. Am Mittwoch ab 19 Uhr wird das KMKS 12 in der Schlosskirche Wittenberg vorgestellt. Anlass dafür ist ein Grundkurs für 17 Vikare, die am evangelischen Predigerseminar Wittenberg an 80 Kurstagen ihre Ausbildung zum Pfarrer absolvieren. "Das Interesse an diesem Gerät, ein MP-3-Spieler, war bereits im Vorfeld sehr groß", sagt Sarah Herzer. Sie und ihr Ehemann Thomas sind ausgebildete Organisten und als Dozenten für Kirchenmusik am Predigerseminar tätig. Die altehrwürdige Ladegast-Orgel, 1864 in der Schlosskirche eingeweiht, wird an diesem Abend stumm bleiben. "Wir freuen uns auf diese öffentliche Präsentation unseres Gerätes und laden alle Interessierten dazu ein, denn die Veranstaltung ist öffentlich", unterstrich Jack Lear. Mehr als 400 kirchliche Musikstücke sind auf der Disk im MP-3-Spieler vorhanden, eine Erweiterung ist möglich. Eingespielt wurden die Stücke alle von Annett Zöffel auf einer elektronischen Orgel im Digitalstudio Linda. Die Generalprobe für die Vorführung in der Schlosskirche fand bereits statt. "Wir waren wirklich erstaunt, wie gut die Musik von der Scheibe auch in einem sehr großen Gotteshaus klingt. Allerdings mussten wir dafür die Verstärker- und Lautsprecheranlage schon etwas aufrüsten", so Jack Lear. Das Kirchenmusik-Kompaktsystem ist vornehmlich entwickelt worden, um auch in Kirchen ohne verfügbaren Organisten festliche Orgelmusik erklingen zu lassen. Mittlerweile ist das KMKS 12 aus Linda dank Internet auch auf internationales Interesse gestoßen. "Wir haben unter anderem Anforderungen aus San Francisco in den USA und Calgary, Kanada, erhalten", so Lear.